Wer in der Europäischen Union beschäftigt ist, hat höchstwahrscheinlich schonmal von einer SEPA-Lastschrift gehört oder diese bei Zahlungen genutzt. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer SEPA-Lastschrift und anderen Lastschriften oder Überweisungen? Wir sehen uns dieses Thema im Detail an und erklären Ihnen alles, was Sie über SEPA-Lastschriften und per Lastschrift bezahlen wissen müssen.
Zuallererst – wofür steht SEPA denn eigentlich? SEPA bedeutet Single Euro Payments Area und ist seit 2014 in Gebrauch. Seither ist diese bargeldlose Zahlungsmethode weit verbreitet und wird von vielen EU-Bürgern genutzt. Der große Vorteil von SEPA ist das schnelle und einfache Versenden und Erhalten von Transaktionen mit minimalen Gebühren.
Wie funktioniert SEPA-Lastschrift?
Heutzutage ist die SEPA-Lastschrift der EU-Standard für alle Lastschriftverfahren. Der Unterschied zwischen einer SEPA-Lastschrift und einer Überweisung ist der, dass der Zahlungsempfänger die Buchung auslöst, nicht Sie als Zahler. Damit das passieren kann, müssen Sie als Zahler jedoch dem Zahlungsempfänger die Ermächtigung geben, Beträge von Ihrem Konto abbuchen zu dürfen.
Diese Lastschriften haben ein konkretes Fälligkeitsdatum, was sowohl dem Zahlungsempfänger als auch dem Zahlungspflichtigen die Möglichkeit der genauen Planung gibt.
Was ist eine SEPA-Überweisung, und welche Arten davon gibt es? Es gibt zwei verschiedene Arten der SEPA-Lastschrift: die SEPA-Basis-Lastschrift und die SEPA-Firmenlastschrift.
Bei der SEPA-Basis-Lastschrift handelt es sich um eine Lastschrift, die Sie bei Verbrauchern/Privatpersonen nutzen. Dabei hat der Verbraucher einen Erstattungsanspruch von acht Wochen, sollte etwas nicht passen. Wenn es sich beim Zahlungspflichtigen um keine Privatperson handelt, sondern ein Unternehmen oder eine Firma, benötigen Sie die SEPA-Firmenlastschrift.
Bei dieser Form der Lastschrift entfällt der Erstattungsanspruch sofort nach Einlösung der Lastschrift.
Was ist eine SEPA-ELV-Lastschrift?
ELV steht für Elektronisches Lastschriftverfahren und ist in einfachen Worten erklärt die bargeldlose Zahlung im Einzelhandel und Behebung von Geld am Geldautomaten. Dafür brauchen Sie als Kunde eine gültige Bankomat- oder Kreditkarte und Ihre Unterschrift. Auf Seiten des Händlers wird ein Kassenterminal oder eine entsprechende App auf einem Smartphone oder Tablet benötigt.
Das ELV basiert auf einer SEPA-Lastschrift, denn der Einzelhändler muss zuerst dazu autorisiert werden, den gewünschten Betrag vom Kunden abbuchen zu dürfen. Allerdings muss man in diesem Fall kein SEPA-Mandat ausfüllen, da alle Informationen, die für diese Transaktion benötigt werden, mit der gültigen Karte übertragen werden.
Dieses Verfahren gibt es bereits seit den 1980er Jahren, wobei es mit der Zeit immer mehr an Relevanz und Popularität zugenommen hat und es heute den Unterschied gibt, dass es auf der SEPA-Lastschrift basiert.
Was ist das SEPA-Mandat?
Wenn jemand Geld vom Konto seiner Kunden einziehen möchte, benötigt man ein SEPA-Lastschriftmandat. Dieses Mandat berechtigt einen zu einmaligen oder wiederkehrenden Zahlungen. Dazu muss der Zahlungspflichtige das Mandat ausfüllen und Zahlungsdetails wie IBAN und BIC angeben. Es gibt SEPA-Lastschriftmandat Vorlagen, die man benutzen kann.
Sobald ein SEPA-Mandat ausgestellt wurde, gilt es für immer. Allerdings verfällt das Lastschriftmandat automatisch, wenn über mehr als 36 Monate keine Abbuchung stattgefunden hat.
Sollte das der Fall sein, muss einfach ein neues SEPA-Mandat ausgestellt werden, um mit den Abbuchungen fortzufahren.
Jedes SEPA-Mandat benötigt eine eindeutige Mandatsreferenz, die zusammen mit der Gläubiger-Identifikationsnummer in jeder Lastschrift angegeben werden muss. Dadurch wird sichergestellt, dass Kunden und Geschäftspartner jede Abbuchung nachvollziehen und jedes Mandat identifizieren können.
Es gibt papiergebundene Mandate, die Sie bei Behörden erhalten können, wie beispielsweise dem Finanzamt.
Allerdings gibt es auch ein elektronisches Lastschriftmandat. Sollten Sie sich für dieses entscheiden, ist es wichtig, eine rechtsgültige Unterschrift zu erfassen, damit die Lastschrift auch bei Streitfragen gültig ist.
Wie hoch sind die Kosten für eine SEPA-Überweisung?
Eine SEPA-Überweisung ist im tatsächlich kostenlos, solange sowohl der Empfänger als auch der Zahlungspflichtige ein Euro-Konto haben und die Überweisung ebenfalls in Euro stattfindet.
Hierbei gibt es jedoch eine Ausnahme: Sollte der überwiesene Betrag höher als 50 000 Euro sein, kann es vorkommen, dass die Bank des Zahlungspflichtigen zusätzliche Transaktionsgebühren erhebt.
Solange sich beide Parteien in SEPA-Ländern befinden und keine Beträge über 50 000 überweisen, fallen keine Gebühren an.
Eine zusätzliche Information für Deutsche: Sollten Sie einen Betrag von 12 500 Euro oder mehr ins Ausland überweisen oder aus dem Ausland erhalten, müssen Sie dies der Deutschen Bundesbank melden. Diese Meldung ist kostenlos, es können jedoch Gebühren anfallen, sollten Sie einen Betrag nicht melden.
Wird SEPA automatisch abgebucht?
Ja, mit SEPA-Lastschriften werden automatisch Beträge von den Konten Zahlungspflichtiger abgebucht und auf das Konto des Zahlungsempfängers überwiesen. Allerdings funktioniert diese automatische Abbuchung nur, wenn zuvor ein Lastschriftmandat erteilt wurde, das diese Abbuchungen berechtigt.
Der Zahlungspflichtige kann dieses Mandat jederzeit widerrufen und es verfällt nach 36 Monaten ohne Abbuchung automatisch.
Welche Zahlungsgateways unterstützen SEPA-Lastschrift?
Es gibt viele Zahlungsportale, die SEPA-Lastschriften unterstützen. Dazu gehören beliebte Zahlungsportale wie:
- Stripe
- Paypal
- Klarna
- Braintree
- Adyen
- FasterPay
Dies sind jedoch nur ein paar Beispiele – sehr viele Zahlungsportale in Europa unterstützen die SEPA-Lastschrift.
Was ist der Unterschied zwischen SEPA-Lastschrift und Lastschrift?
Eine Lastschrift ist eine relativ generische Zahlungsmethode, bei der der Gläubiger (Zahlungsempfänger) die Erlaubnis bekommt, den fälligen Betrag direkt vom Konto des Zahlungspflichtigen einzuziehen.
Bei der SEPA-Lastschrift handelt es sich um eine Initiative der Europäischen Union, um den Zahlungsverkehr im Euro-Raum zu vereinheitlichen.
Der Hauptunterschied besteht also darin, dass die SEPA-Lastschrift für den Zahlungsverkehr in der Europäischen Union und innerhalb der SEPA-Länder entwickelt wurde und somit grenzüberschreitende Zahlungen ermöglicht. Die allgemeine Lastschrift ist ein Zahlungsverfahren, das nicht unbedingt optimal für grenzüberschreitende Transaktionen geeignet ist.
Wussten Sie schon?
SEPA-Lastschriften sind ein Teil vieler Zahlungsintegrationen auf Jotform! Diese Integrationen bieten eine einfache und sichere Art für Ihre Kunden, online zu bezahlen. Sehen Sie sich unsere Zahlungsintegrationen an!
Kommentar abschicken: