Microsoft Excel ist seit 1985 der Standard für die Erstellung und Verwaltung von Spreadsheets. Unzählige Studenten lernen damit, wie man Daten organisiert, und Fachleute in den verschiedensten Branchen verwenden diese Lösung, um Projekte zu planen und durchzuführen.
Google hat jedoch ebenfalls ein Produkt entwickelt, das eine starke Konkurrenz für Excel darstellt. Obwohl Google Sheets als einfache Alternative begann, hat es Excel in einigen Bereichen als das Spreadsheet-Programm der Wahl mittlerweile überholt.
Welche der beiden Lösungen ist besser? Lesen Sie weiter, um die Unterschiede zwischen Google Sheets und Excel zu erfahren und herauszufinden, welches Programm für Sie das richtige ist.
Google Sheets ist besser zum Speichern und Zusammenarbeiten
Zwei der wichtigsten Funktionen, die Google Sheets von Microsoft Excel abheben, sind das automatische Speichern (d. h. Sie können im selben Dokument weiterarbeiten, ohne auf die Schaltfläche „Speichern“ zu drücken) und die Möglichkeit, gleichzeitig mit anderen Personen an einer Datei zusammenzuarbeiten. Mehrere Personen können gleichzeitig auf das Dokument zugreifen, wodurch eine nahtlose Bearbeitung ermöglicht wird.
Microsoft Excel – und das ist lobenswert – hat an der Lösung dieser beiden Probleme gearbeitet, um mit Google Sheets mithalten zu können.
„Wenn Sie eine Version von Excel verwenden, die mit OneDrive (der Cloud-Speicherplattform von Microsoft) verbunden ist, wird auch diese automatisch speichern“, erklärt die Finanzjournalistin Lindsay VanSomeren von Tiller Money. In der Desktop-Version müssen Sie das Dokument jedoch trotzdem immer noch speichern.
Auch wenn Excel die Zusammenarbeit mit seiner OneDrive-Plattform erleichtert hat, lassen sich alte Gewohnheiten nur schwer ablegen. Viele Menschen nutzen Excel-Tabellen nach wie vor als nicht-kollaborative Dokumente, was zu Frustration und Verwirrung bei den Benutzern führen kann.
„Ich sehe leider immer noch, dass viele Leute mit einer Desktop-Version von Excel ‚zusammenarbeiten‘, d. h. sie schicken ein Dokument per E-Mail oder speichern es auf einem freigegebenen Laufwerk, damit die nächste Person daran arbeiten kann, was ein Alptraum ist”, sagt die Expertin für digitales Marketing Tina Arnoldi.
Das Ergebnis ist, dass die Leute mehrere Versionen übereinander speichern oder neue Versionen erstellen, wodurch es schwer ist, den Überblick zu behalten.
Excel ist besser für große Datensätze und komplexe Arbeiten geeignet
Google Sheets kann die allermeisten Aufgaben erledigen, die auch Excel erledigen kann. Es gibt jedoch Situationen, in denen Profis die erweiterten Funktionen und die Navigationsmöglichkeiten von Microsoft Excel benötigen.
„Google Sheets ist zwar gut für einfache Tabellenkalkulationen und Berechnungen geeignet und kann auch einige fortgeschrittene Formeln und große Datenmengen verarbeiten, aber es ist nicht mit Microsoft Excel vergleichbar, und jeder fortgeschrittene Benutzer wird Ihnen das bestätigen”, schreibt Meghan Donovan, Marketingdirektorin beim Cloud-Service-Broker Suitebriar.
Wenn Sie komplexe Datenanalysen durchführen oder Millionen von Datenzeilen organisieren müssen, dann sollten Sie besser bei Excel bleiben.
Immer mehr Unternehmen steigen auf Google Sheets um
Die Popularität von Google Mail und anderen Google-Produkten beschleunigt den Siegeszug von Google Sheets und sorgt dafür, dass Excel veraltet erscheint, weil es mit der Desktop-basierten Microsoft Suite verknüpft ist.
Hjalmar Gislason, Gründer und CEO des SaaS-Startups GRID, hat festgestellt, dass neuere, jüngere Unternehmen oft ausschließlich auf Google Sheets setzen. Tatsächlich nutzen sie die gesamte Google Suite, von Gmail bis Docs. Etablierte Unternehmen hingegen erwarten von ihren Mitarbeitern, dass sie Microsoft-Produkte verwenden, was voraussetzt, dass sich die Mitarbeiter mit Excel auskennen.
„Fairerweise muss man sagen, dass es auch eine erhebliche Überschneidung zwischen Sheets- und Excel-Nutzern gibt”, schreibt Gislason. „In der Unternehmenswelt ist dies vor allem bei den Mitarbeitern etablierter Unternehmen zu beobachten, die die überragenden Kollaboration-Möglichkeiten von Google Sheets erkannt haben und diese nutzen, wenn die Art eines Projekts dies erfordert.”
Auch wenn dies sicherlich eine Verallgemeinerung ist, so ist doch etwas Wahres daran. Dan Kopf, Datenredakteur bei Quartz, sagt, seine Vorliebe für Google Sheets sei im Laufe der Zeit gewachsen. Er war so sehr auf Excel fixiert, dass er kaum bemerkte, als Google Sheets 2006 auf der Bildfläche erschien. Die Möglichkeit zur Zusammenarbeit – und andere Funktionen, die Google im Laufe der Jahre hinzugefügt hat – haben ihn jedoch überzeugt.
„Eine Sache, die meine Leidenschaft für Excel bewahrt hat, war die Leistungsfähigkeit von Pivot-Tabellen”, schreibt Kopf. „Im Jahr 2011 wurden in Sheets endlich Pivot-Tabellen eingeführt. Zunächst war diese Funktion unhandlich, aber nach einem Update 2018 fand ich es einfacher, Pivot-Tabellen in Sheets zu erstellen als in Excel.“
Je mehr Menschen sich für Google Sheets entscheiden, desto mehr Nutzer werden es als Standard verwenden. Diejenigen Personen, die keine eindeutige Meinung zu Google Sheets gegenüber Excel haben, schließen sich wahrscheinlich ihren Kollegen an, wenn es darum geht, welche Option sie verwenden.
Sie funktionieren nicht gut zusammen
Der Grund, warum sich so viele Menschen für die eine oder andere Variante – Google Sheets vs. Excel – entscheiden, liegt darin, dass es schwierig ist, beide Lösungen zu verwenden, wenn Sie Daten austauschen oder Querverweise erstellen müssen.
„Wenn Sie sich für Microsoft Excel oder Google Sheets entscheiden, sollten Sie überlegen, ob Sie Daten zwischen den beiden Programmen austauschen möchten”, schreibt TechRadar-Redakteurin Cat Ellis. „Sie können zwar Tabellen aus Google Sheets in das Microsoft Excel-Format exportieren und Excel-Dateien in Sheets importieren, aber Sie können nicht einfach Zellen von einer Lösung in die andere kopieren und einfügen.”
Die meisten Leute laden Sheets-Dateien ins Excel-Format herunter oder konvertieren Excel-Daten in Google Sheets. Die beiden Lösungen funktionieren jedoch nicht gut zusammen.
Google Sheets vs Excel: das finale Urteil
Derzeit sind Google und Excel fast punktgleich, was die Bereitstellung der besten Spreadsheet-Produkte auf dem Markt angeht. Wenn eines der beiden Programme eine neue Funktion einführt, ahmt das andere sie nach. Das bedeutet, dass Sie die Option wählen können, die für Ihr Unternehmen oder Ihre individuellen Bedürfnisse besser geeignet ist.
„Als Google Sheets zum ersten Mal auf den Markt kam, hinkte es Excel meilenweit hinterher”, sagt der Tech-Autor Ollie Green. „Das Problem für Microsoft ist, dass es nicht lange gedauert hat, bis Google aufgeholt hat. Heute ist der Funktionsumfang von Excel und Google Sheets sehr ähnlich.“
In ein paar Jahren könnte die eine Lösung die unangefochtene Führung über die andere übernehmen. Im Moment ist es einfach, beide Lösungen zu verwenden, und die Entscheidung ist oftmals eine Frage der persönlichen Vorlieben.
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